Stephansdom: Infos, Tipps & Highlights

Ob hoch oben auf dem Südturm, im historischen Kirchenschiff oder unten in den Katakomben – der Wiener Stephansdom ist ein Highlight, das du bei deinem Wien-Urlaub nicht auslassen solltest. Hier kannst du gotische Architektur bestaunen, Schätze entdecken und hast nach einer Besteigung des Südturms einen atemberaubenden Ausblick über Wien.

Stephansdom: Entdecke das Wahrzeichen Wiens

Seit vielen Jahrhunderten steht die römisch-katholische Domkirche Stephansdom am Wiener Stephansplatz im Bezirk Innere Stadt. Die Kathedrale in ihrer romanisch-gotischen Form geht auf das 14. Jahrhundert zurück und gehört zu den bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Jährlich besuchen mehr als sechs Millionen Menschen den Dom, der nach dem heiligen Stephanus benannt wurde. Der Heilige war der Überlieferung zufolge der erste christliche Märtyrer. Seine Steinigung wird durch den Hochaltar im Inneren symbolisiert.

Besonders markant ist beim Stephansdom der Südturm, den die Wiener liebevoll auch „Steffl“ nennen. Durch ihn ist der Stephansdom mit einer Höhe von 136 Metern die höchste Kirche Österreichs. Neben dem Südturm hat der Stephansturm auch einen Nordturm sowie zwei weitere Türme, wobei der Südturm der mit Abstand höchste ist. Die Länge des imposanten Bauwerks im Herzen Wiens beträgt 107 Meter.

Der Stephansdom beherbergt 13 Glocken, die berühmteste davon ist die sogenannte Pummerin – die große Glocke von St. Stephan. Die ursprüngliche Variante wurde im Jahr 1711 aus türkischen Kanonen gegossen, allerdings 1945 zerstört. Die anschließend neu gegossene Pummerin befindet sich im 68 Meter hohen Nordturm des Stephansdoms und ist die zweitgrößte freischwingend geläutete Kirchenglocke in Europa. Ihr Geläut erklingt zu besonderen Ereignissen und läutet alljährlich das neue Jahr ein.

Stiller Zeitzeuge über viele Jahrhunderte

Der Stephansdom in Wien ist ein kulturelles Monument und ein stiller Zeitzeuge vieler wichtiger Ereignisse in der Stadt. Hier hat Wolfgang Amadeus Mozart geheiratet, Antonio Vivaldi wurde hier beerdigt und Joseph Haydn hat als Chorjunge im Stephansdom gesungen. Die erste romanische Kirche wurde bereits im 12. Jahrhundert erbaut; im Jahr 1137 wurde die Kirche St. Stephan in ihrer ursprünglichen Form erstmals urkundlich erwähnt. Man nimmt heute an, dass dieses Jahr den Baubeginn des kirchlichen Bauwerks markiert.

Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die zweite romanische Kirche gebaut, von der manche Bestandteile wie der Unterbau der westlichen Heidentürme und das Hauptportal („Riesentor“) noch heute zu bestaunen sind. Beim Stadtbrand 1258 wurde auch die Kirche beschädigt. Im Laufe der Zeit wurde der heutige Stephansdom durch Bestandteile wie die gotische Chorhalle, den Südturm und den Nordturm erweitert. Ebenso wurden die Katakomben als unterirdische Ruhestätte eingerichtet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Stephansdom schwer beschädigt. Beim Dombrand 1945 war das Bauwerk durch Funkenflug von brennenden Häusern in der Nachbarschaft in Flammen aufgegangen. Der gotische hölzerne Dachstuhl geriet in Brand, zerstört wurden unter anderem ein Großteil der Glocken, die Orgel, das gotische Chorgestühl, das Kaiseroratorium und verschiedene Kunstschätze.

Zu den Reparaturen in den nachfolgenden Jahren gehörte auch das neue Dach von 1950, das ein Highlight für sich ist. Bunte Dachziegel zeigen nicht nur Muster, sondern auch den k.u.k. Doppeladler sowie die Wappen der Stadt Wien und von Österreich. In der Nachkriegszeit wurde auch die bekannte Riesenorgel des Stephansdoms eingeweiht.

Diese Highlights warten im Wiener Stephansdom auf dich

Der Stephansdom besteht im Inneren aus einem dreischiffigen Kirchenraum mit unterschiedlichen Querschnitten. Er beherbergt zahlreiche Räume und Kammern, Altäre, Seitenaltäre, einen Hochaltar und Kapellen, darunter die Prinz-Eugen-Kapelle, Eligiuskapelle und Bartholomäuskapelle. Hier kannst du Sakristeien bestaunen, eine Kanzel aus der Spätgotik und das Kaiseroratorium. Die Kirchenfenster zeugen von unterschiedlichen Epochen: Ursprünglich verbaut war Buntglas im Stil der Neugotik aus dem 18. Jahrhundert, wovon jedoch im Zweiten Weltkrieg viel zerstört wurde. Heute hat der Stephansdom überwiegend einfache Glasfenster aus der Nachkriegszeit. Nur die Fenster hinter dem Hauptaltar sind noch Originale aus dem Mittelalter, die im 19. Jahrhundert ergänzt wurden.

Ein Highlight des Stephansdoms ist die Schatzkammer mit dem Domschatz: Reliquien, die mit Gold und Edelsteinen verziert sind, Monstranzen, liturgische Texte, Bücher und Gewänder. Unter dem Stephansdom liegen die Katakomben mit ihren rund 30 Grabkammern. Hier befindet sich die letzte Ruhestätte von vielen bekannten Personen, darunter Kaiser Friedrich III. im Marmor-Sarkophag, Prinz Eugen von Savoyen in einer Kapelle und Herzog Rudolph IV., der den Grundstein für den gotischen Neubau der Kathedrale legte. Auch viele Habsburger, Kardinäle und Erzbischöfe liegen hier begraben.

Stephansdom: Nordturm und Südturm entdecken

Einen grandiosen Ausblick über die Stadt hast du oben auf dem Südturm des Stephansdoms. Über 343 Stufen gelangst du nach oben zur Türmerstube. Zeitweise führte eine Himmelsleiter den Stephansdom bis zur Spitze des Südturms hinauf. Dabei handelte es sich um eine Kunstinstallation der Wiener Künstlerin Billi Thanner, die inzwischen wieder abgebaut wurde. Im unvollendeten Nordturm mit seiner Renaissancehaube, der eigentlich Adlerturm heißt, kannst du die Pummerin bestaunen.

Zu den Attraktionen gehören auch die Orgeln, darunter eine neue Riesenorgel im Stephansdom, die sich auf der Westempore befindet – die größte Orgel des Landes. Wie die Orgeln klingen, kannst du im Stephansdom bei Messen und Konzerten miterleben. Im Dom werden regelmäßig Werke unter anderem von Mozart, Bach und Dvorak gespielt, es gibt Riesenorgel-Konzerte und Adventskonzerte.

Stephansdom

Besichtigung des Wiener Stephansdoms

Die Anfahrt zum Stephansdom erfolgt am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Du kannst eine U-Bahn bis zur Haltestelle Stephansplatz nehmen und bist dann direkt vor Ort. Die Besichtigung des Stephansdoms ist grundsätzlich kostenlos, für bestimmte Bereiche kann allerdings eine Gebühr fällig werden.

Um mehr über die Hintergründe des Doms und seiner Bestandteile zu erfahren, kann sich die Teilnahme an Führungen anbieten, die in deutscher und englischer Sprache angeboten werden. Alternativ sind Audioguides in verschiedenen Sprachen erhältlich. Bei einer Führung kannst du zum Beispiel die Katakomben entdecken und dabei mehr über die Bestattungsrituale der Habsburger erfahren. Oder du machst eine Führung durch die eigentliche Kathedrale. Als Sonderführung wird eine Abendführung zum Dachboden angeboten, wo du den stählernen Dachstuhl und das bunte Dach erkunden kannst. Es gibt außerdem Gruppenführungen, die gesondert gebucht werden können und spezielle Führungen für Kinder.

Geöffnet ist der Stephansdom vom frühen Morgen bis zum späten Abend, wobei der öffentliche Zugang zum Dom durch Veranstaltungen wie Andachten, Orchesterproben und Messen eingeschränkt sein kann.

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