Wanderurlaub: Tipps, Touren & Unterkünfte

Wenn du gerne wanderst und diese sportliche Aktivität mit deinem nächsten Urlaub verbinden möchtest, findest du in Europa viele wunderschöne Gegenden. Durch die Vielfältigkeit des Kontinents gibt es für jede körperliche Konstitution das passende Ziel. Ob du sanfte Strecken bevorzugst, dich in den anspruchsvollen Alpen ausprobieren möchtest oder den Fokus auf den landschaftlichen Genuss der Region legen willst – Europa hat all das zu bieten.

Vor der Reise solltest du festlegen, wie viele Kilometer du pro Tag gehen möchtest und in welchen Etappen du deine Route abwandern willst. Soll es Ruhetage geben? Legst du Wert darauf, auch die Sehenswürdigkeiten und Städte in deinem Wanderurlaub anzuschauen oder möchtest du dich selbst herausfordern und so viel wie möglich zu Fuß unterwegs sein? Ein Wanderurlaub zeichnet sich durch viel Bewegung aus, wird aber erst durch das ideale Gepäck sowie geeignete Strecken richtig perfekt. Was und wie viel du in deinen Rucksack packst, sollte deiner Wanderroute angepasst sein, damit du einen stressfreien und gut organisierten Wanderurlaub in Europa erleben kannst.

Länder & Urlaubsregionen für einen Wanderurlaub

Korsika

Die französische Mittelmeerinsel Korsika ist ein traumhaftes Ziel für einen unvergesslichen Wanderurlaub in Europa. Durch rund 2.000 Arten von Pflanzen blüht die Insel im Frühjahr in den prächtigsten Farben und sorgt für zusätzlichen Genuss für das Auge. Um wandern zu gehen, kannst du aus vielen Optionen wählen, denn Korsika hat sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Wanderer die perfekten Routen zu bieten. Etwa 50 Gipfel warten darauf, von dir erklommen zu werden und an den schönen Stränden kannst du dich im Anschluss an deine Wanderung im Mittelmeer erfrischen. Damit es für einen Wanderurlaub auf Korsika nicht zu heiß ist, sind die Monate April und Mai sowie September und Oktober ideal. Zu diesen Zeiten genießt du bereits milde Temperaturen und viel Sonnenschein sowie wenig Niederschläge und Gewitter. Einzig der dortige Weitwanderweg GR20 bildet eine Ausnahme – da er streckenweise sehr hoch liegt und lange von Schnee bedeckt ist, solltest du ihn erst ab Mitte Juni bis in den Oktober hinein in deine Reisepläne integrieren. Zwischen November und Mai ist der GR20 nur mit dem richtigen Equipment machbar, sollte jedoch auch dabei nicht unterschätzt werden. Zudem sind die Einkehrmöglichkeiten nur in der Hauptsaison bewirtschaftet und auch viele der Unterkünfte sind in den kalten Monaten noch geschlossen. Wenn du dich für den GR20 interessierst, aber dir nicht gleich die gesamte 180 Kilometer lange Strecke zutraust, kannst du auch nur einzelne Abschnitte bewandern. Dafür eignet sich die Route von Haut Asco nach Petra Piana mit vier Etappen, Haut Asco nach Vizzavonna mit sechs Etappen oder die Strecke von Calenzana nach Vizzavonna mit neun Etappen, wenn es etwas länger dauern darf.

Neben dem tollen Klima bietet dir Korsika Wanderrouten mit leichter, mäßiger oder starken Steigungen, sodass die Insel sich als Wanderziel für jedes Level eignet. Korsika besteht aus wunderschönen Tälern, schroffen Schluchten, Bergseen, Laubwäldern, Oliven- und Pinienhainen sowie grandiosen Aussichten. Dass all das so gut erhalten ist, liegt nicht zuletzt am Naturschutz, dem der größte Teil der Insel unterliegt. Eine Wanderung mit vielen schönen Ausblicken befindet sich in der Désert des Agriates. Das hügelige Gebiet liegt im Westen von St. Florent und führt auch entlang der Küste. Mit dem Meer im Blick, läuft es sich hervorragend im mediterranen Klima. Ähnliche Verhältnisse findest du am Golf von Porto an der Westküste Korsikas vor. Die Felsen der Calanche und das Capu Rosso bilden die beiden wichtigsten Highlights der Strecke. Die Gegend der Insel eignet sich auch für Halbtagestouren, falls du sie in deinen Wanderurlaub integrieren möchtest, aber auch kürzere aktive Tage bevorzugst.

Landschaftlich sehr attraktiv ist die Südspitze der Insel, die mit ihren Kreide- und Kalkklippen im Kontrast zu den grünen Pinienwäldern, üppigen Kastanienlaubarealen oder der teils schroffen und gebirgigen Inseloberfläche steht. Dort befindet sich mit Bonifacio auch die schönste Stadt Korsikas, der du unbedingt einen Besuch abstatten solltest. An dieser Stelle lohnt es sich, deine Wanderung mit einem Altstadtbummel zu kombinieren und ein wenig von der typisch korsischen Atmosphäre mitzunehmen. Probiere unbedingt korsische Spezialitäten wie Kastanienbier und -likör, Kuchen aus Kastanienmehl oder Bastelle aus der Bäckerei, eine Teigtasche mit Kürbis- oder Zwiebelfüllung.

Korsika ist ein ideales Ziel für einen Wanderurlaub in Europa, weil sich die Insel für alle Schwierigkeitslevel eignet, landschaftlich viel zu bieten hat und gut markierte Wanderwege im Flachland sowie dem Gebirge hat.

Korsika

Teneriffa

Die größte aller Kanarischen Inseln ist Teneriffa, die zugleich sehr abwechslungsreich ist. Neben tollen hellen wie auch dunklen Sandstränden gibt es unzählige Wanderwege, die sich über die ganze Insel erstrecken und für jeden Anspruch geeignet sind. Während Teile von Teneriffa durch ihre schroffe Kargheit bestechen, sind andere Ecken sehr grün und die Strandabschnitte lebhaft wie entspannend zugleich. Ein weiterer Vorteil ist, dass Teneriffa ein ganzjähriges Reiseziel ist, sodass du deinen Wanderurlaub auch relativ kurzfristig planen kannst. Du solltest jedoch beachten, dass einzelne Wanderwege einer Genehmigung bedürfen, die du im Voraus einholen musst. Dies gilt beispielsweise für den Aufstieg auf den Gipfel des höchsten Berges der Insel, den Pico del Teide. Die Route zählt zu den anspruchsvolleren Wegen und sollte daher nur angestrebt werden, wenn du schon viel Erfahrung beim Wandern sammeln konntest. Rund 3.700 Höhenmeter werden dabei überwunden, wodurch eine solide Trittsicherheit, ideale Ausrüstung sowie eine gute Kondition wirklich unverzichtbar sind.

Solltest du Wanderungen auf Strecken einplanen, für die du eine Genehmigung brauchst, so empfiehlt sich, hierfür besser ein paar Monate vorauszudenken. Oftmals, besonders in der hochfrequentierten Zeit, lassen die Genehmigungen ein wenig auf sich warten.

Viele Wanderer brechen im Frühling oder Herbst nach Teneriffa auf, wenn die Temperaturen angenehm mild sind, der Wind nicht zu kühl ist und die Insel in ein besonders schönes Licht gehüllt ist. Allein 40 Wanderwege verlaufen durch den Teide-Nationalpark, der durch seine wunderschöne Natur und üppige Vegetation ein Highlight ist. Gegensätzlich dazu ist das Anaga-Gebirge mit seiner bizarren mondähnlichen Landschaft, schroffen Felsen und den dichten Lorbeerwäldern. Die beste Sicht auf den Pico del Teide genießt du vom Montana de Guajara. Die meisten Wanderwege auf Teneriffa kannst du auf eigene Faust erkunden. Für viele Routen werden aber auch geführte Wanderungen angeboten. Ebenso gibt es spezielle Wander-Reiseveranstalter, die einen kompletten Rundum-Sorglos-Urlaub zusammenstellen und dich dabei begleiten können. Erfahrene Guides können dich vor Ort auch darüber beraten, ob dein geplanter Wanderweg aktuell geöffnet ist und dir Wanderkarten an die Hand geben. So siehst du schon im Voraus, ob entlang deiner Strecke auch Einkehrmöglichkeiten oder gar Unterkünfte zu finden sind. Die berühmte Masca-Schlucht, welche unter Naturschutz steht, ist immer mal wieder gesperrt. Sie erfreut sich großer Beliebtheit unter Wanderern und Naturfreunden, wird aber bei zu hohen Besucherzahlen zwischenzeitlich der Natur zuliebe unzugänglich gemacht. Ist die Schlucht geöffnet, so startest du im Dorf Masca und solltest für das Durchwandern und die Rückkehr etwa fünf bis sechs Stunden einplanen. Nicht nur die Schlucht ist atemberaubend, sondern auch die dortigen Ausblicke auf den Atlantik und bis zur Nachbarinsel La Gomera. Eine weitere empfehlenswerte Wanderung, die sich für jede Kondition eignet, ist der Rambla del Castro. Entlang des Meeres führt er dich durch Obstplantagen, Palmenhaine und Naturterrassen, an Buchten und aussichtsreichen Klippen vorbei.

Teneriffa ist für einen reinen Wanderurlaub genauso geeignet wie für eine Kombination aus Wander- und Strandurlaub. Durch die unwahrscheinliche Vielseitigkeit, die große Auswahl an Wanderrouten sowie die Eignung für jede körperliche Verfassung lässt dich die Insel auf den regulären Wegen spontan deine Tagestouren planen und bietet ausreichend Entspannung für zwischendurch.

Teneriffa

Portugal mit Madeira und den Azoren

Die portugiesische Insel Madeira gilt durch ihr großes Wanderwegenetz und die abwechslungsreiche Landschaft als beliebtes Ziel für Wanderurlaube. Zwei Klimazonen bestimmen das Wetter auf der Insel, sodass es von Vorteil ist, wenn du während deiner Reise durch die Anmietung eines Mietwagens flexibel bleibst. Je nach Witterungslage kannst du dann spontan zu anderen Inselregionen fahren und dich so optimal anpassen. Optimal ist es, wenn du die Reisezeit für deinen Wanderurlaub auf Madeira zwischen April und Juni legst. In diesem kurzen Zeitraum herrschen die perfekten Bedingungen, um auf der Insel ausgiebig wandern zu gehen.

Du kannst auf Madeira grundsätzlich drei verschiedene Arten von Wanderungen unternehmen. Dazu gehören jene entlang der Küste, Berg- sowie Levadawanderungen. Die Levadas sind eine Besonderheit dieser Region. Diese Bewässerungskanäle wurden im 15. Jahrhundert angelegt und durchziehen auf mehr als 2.000 Kilometern Gesamtlänge die ganze Insel. Da sie vorwiegend auf ebenen Strecken verlaufen, sind die Wanderungen entlang der Levadas auch als Familie mit Kindern sehr gut machbar. Sie erfordern keine Kletterkünste oder umfangreiche Wandererfahrungen und führen zugleich an nahezu allen sehenswerten Punkten Madeiras entlang. Wenn du anspruchsvollere Herausforderungen auf der Insel suchst, orientierst du dich am besten rund um das Zentralmassiv im Inselinneren. Du kannst beispielsweise mit dem Auto bis zum Pico do Arieiro fahren und von dort aus auf einem sicheren und ausgebauten Weg den Pico das Torres umrunden. Weiterführend gelangst du dann zum Pico Ruivo, dessen Gipfel du erklimmen kannst. Somit hast du innerhalb einer Wanderung die drei höchsten Berge Madeiras bewandert. Wichtig ist, dass du recht schwindelfrei bist, da es hier und da doch recht steil in die Tiefe geht. Der Pico Ruivo liegt auf 1.864 Metern Höhe. Du solltest für die Drei-Gipfel-Tour etwa drei Stunden Zeit einplanen.

Das Wanderwegenetz der Insel Madeira ist sehr gut ausgebaut, wird regelmäßig erneuert, gesichert und ist hervorragend ausgeschildert. Die vielseitigen Möglichkeiten geben dir Flexibilität, falls du vor Ort Lust bekommst, den Anspruch der Tagestouren ein wenig zu steigern. Zugleich gibt es viel zu sehen und Freizeitmöglichkeiten wie die berühmten Korbschlittenfahrten, wenn es mal ein Tag Wanderpause sein darf.

Neben Madeira eignet sich Portugal auch entlang der Algarve für einen Wanderurlaub in Europa. Außerdem gehören auch neun weitere Inseln zum Land: Die Azoren. Sie sind vulkanischen Ursprungs und daher landschaftlich sehr eigen wie besonders. Durch vergangene Vulkanausbrüche sind viele Kraterseen und Wasserfälle entstanden. Die unterirdische Aktivität besteht weiterhin, sodass du auch in heißen Quellen baden kannst. Viele Wanderungen auf den Azoren beginnen auf der “grünen Insel” Sao Miguel und werden auf den anderen Eilanden fortgesetzt. Du kannst die Touren auf eigene Faust oder im Rahmen eines organisierten Wanderurlaubs unternehmen. Grundsätzlich sind Wanderurlaube auf den Azoren zu jeder Jahreszeit möglich, ideal sind jedoch die Monate zwischen Juni und August. Dann regnet es am wenigsten, wobei du dich auf der Inselgruppe im Atlantik ohnehin auf schnell wechselnde Witterung einstellen und dies auch bei deiner Kleidung bedenken solltest. Du bist dort richtig, wenn du die Natur mit ihren Pflanzen und Tieren liebst, denn bei grandiosen Aussichten entlang der schroffen Küsten kannst du mit ein wenig Glück sogar Wale und Delfine im Meer beobachten. Die Inseln haben für jedes Fitnesslevel schöne Wanderrouten zu bieten, welche gut ausgeschildert und in Wanderreiseführern zu finden sind. Sie gehören zurecht zu den beliebtesten Wanderreisezielen in Europa, weil ihre Landschaft so vielfältig ist, dass jede Insel für sich wie ein eigener Kontinent erscheint.

Portugal mit Madeira und den Azoren

Mallorca

Die Baleareninsel Mallorca hat mit ihrem Tramuntana-Gebirge einen Hotspot für sportlich Aktive, der einerseits gerne von Radsportlern genutzt wird und andererseits das Domizil vieler Wanderer ist. Doch nicht nur der Gebirgszug ist für einen Wanderurlaub auf Mallorca ideal. Es führen auch viele schöne Wege entlang der Küste, wo du während der gesamten Strecke auf das Meer schauen und die Aussicht genießen kannst. Einen solchen gibt es zwischen dem Ferienort Alcúdia und der Bucht von Pollenca. Er ist das beste Beispiel für eine Genusswanderung in Europa, denn du hast beim Gehen das glitzernde Mittelmeer vor Augen und siehst beim Erreichen der Orte, wie die Schiffe und Boote im Hafen schaukeln.

Mallorca eignet sich als Ziel für deinen Wanderurlaub ebenso, wenn du mit deiner Familie und Kindern wandern gehen möchtest. Zugleich kannst du anspruchsvolle Routen im Gebirge machen oder dich entlang der Trockenmauerroute GR221 in deiner Kondition verbessern. Auch die Schluchtenwanderung zum Torrent de Pareis, einer Felsengstelle mit Zugang zum Meer, gehört zu den Routen, die nur erfahrene Wanderer nehmen sollten. Je nach Jahreszeit kann es bei kurzfristigen Regengüssen zu heftigen Überschwemmungen kommen, die nicht zu unterschätzen sind, wenn sie einmal die steilen Wanderwege hinabfließen.

Zum Wandern reist du idealerweise im Frühjahr oder Herbst an. Zahlreiche Flugverbindungen existieren aus sämtlichen Ländern Europas und auch eine Anreise mit dem Auto und einer Fähre über das spanische Festland ist möglich.

Möchtest du das Tramuntana-Gebirge erkunden, aber es fehlt dir noch an Erfahrung für die alpinen Strecken, so kannst du dich für verschiedene Panoramawanderwege entscheiden. Sie führen dich durch das mehrfach ausgezeichnete Dörfchen Fornalutx, den Künstlerort Deia und das 400 Meter hoch gelegene Valldemossa, in dem schon Frédéric Chopin mit seiner George Sand Geschichte schrieb. Alle drei Orte sind sehr schön in das Gebirge eingebettet und touristisch gut ausgebaut. Du kannst sie als Übernachtungsort nutzen, dort einen spanischen Milchkaffee genießen oder dich einfach durch die schmalen Straßen treiben lassen. Auch das Tal von Sóller, umgangssprachlich bekannt als Tal der Zitronen und Orangen, liegt in diesem Bereich des Tramuntana und ist absolut sehenswert. Wenn du ausreichend Zeit für ein bisschen Sightseeing mitbringst oder Lust bekommst, dich im glasklaren Wasser des Mittelmeeres zu erfrischen, steigst du in den Roten Blitz am Bahnhof von Sóller. Die Schmalspurbahn bringt dich zum Hafen des Ortes, an dem du fangfrischen Fisch essen und baden gehen kannst. Immer wieder schmücken Oliven- und Mandelbäume deinen Weg, während du das einzigartige Licht der Baleareninsel auf deinen Wanderungen lieben lernen wirst.

Weiterhin hat Mallorca Rundwanderungen wie auch Touren von Badebucht zu Badebucht zu bieten, die besonders mit Kindern reizvoll und einfach zu laufen sind. Soll es ein umfangreicher Wanderurlaub sein, kannst du die Pilgerwege nutzen und dabei auch im Kloster Lluc übernachten. Einsam im Gebirge gelegen und bis heute von Mönchen bewohnt, ist es ein besonders spiritueller Ort, der vor allem am Abend, wenn das Kloster seine Pforten schließt, einen gewissen Zauber innehat. Diese Magie erlebst du an vielen Ecken Mallorcas, weshalb ein Wanderurlaub auf der Baleareninsel fast schon unverzichtbar ist.

Mallorca

Das Allgäu in Deutschland

Wenn die warmen Temperaturen mit dem Monat Mai begonnen haben und schließlich bis in den September andauern, kannst du im deutschen Allgäu hervorragend wandern gehen. Sehr bekannt ist das Wegenetz der insgesamt 876 Kilometer langen “Allgäuer Wandertrilogie”. Drei verschiedene Landschaftsformen bilden das Dreigespann und ermöglichen dir die Wahl aus Wanderwegen über Wiesen, entlang von Wasser und Wasserfällen oder über die höheren Gipfel der Region. 54 Etappen sind es, die du natürlich auch komplett wandern kannst, wenn du das Allgäu gerne ausgiebig kennenlernen möchtest.

Neben den Wegen der Trilogie gibt es insgesamt etwa 5.000 Kilometer Wanderstrecken mit großartigen Aussichten, vorbei an schönen Seen und beeindruckenden Wasserfällen. Einige von ihnen lassen sich sogar sehr gut mit den Sehenswürdigkeiten des Allgäus kombinieren, ohne dass du dafür wanderfreie Tage einplanen musst. Dazu gehört der etwa neun Kilometer lange Weg zwischen dem Alpsee und Schloss Neuschwanstein. Er bringt dich nicht nur direkt zum berühmten Märchenschloss von König Ludwig II., sondern auch zum Schloss Hohenschwangau und dem glasklaren Alpsee. Inmitten der verwunschen wirkenden Natur erlebst du neben einer tollen Wanderung auch unvergessliche Augenblicke an den drei Attraktionen und kannst damit sogar deine mitreisenden Kinder begeistern.

Einfach zu bewältigende Strecken sind auch zwischen Isny und Oberstaufen zu finden. In fünf Kilometern wanderst du durch ein Naturschutzgebiet, schroffe Schluchten und vorbei an natürlichen Pools, die sich im Laufe der Zeit zwischen den Felsen gebildet haben. Das Gebiet nennt sich Eistobel, weil du unterwegs die Gelegenheit haben wirst, Eisvögel zu beobachten – ihre prächtigen Farben sind beeindruckend und verschönern die Wanderung zusätzlich zu den übrigen Naturspektakeln. Du hast im Allgäu außerdem die Möglichkeit, die tiefste Schlucht von ganz Europa zu bewandern. Auf einer dreieinhalb Kilometer kurzen Strecke ist die Breitachklamm begehbar und zu jeder Jahreszeit lohnenswert. Während dich das Wasser der Klamm in den warmen Monaten erfrischt, sind das gefrorene Eis und der üppige Schnee im Winter ebenfalls eine Wanderung wert.

Bei einem Wanderurlaub im Allgäu kannst du die Sehenswürdigkeiten der vielseitigen Natur und Landschaft mit den kulturellen Höhepunkten der Region verbinden und dadurch einen ausgewogenen Urlaub erleben. Wenn du recht flexibel planen kannst, solltest du im Voraus lediglich den Wetterbericht im Blick behalten, um nicht gerade eine regnerische Woche zu erwischen.

Allgäu in Deutschland

Schweiz

Die in Mitteleuropa gelegene Schweiz bietet die optimalen Voraussetzungen für einen gelungenen Wanderurlaub, weil sie durch ihre unterschiedlichen Kantone äußerst vielseitig ist. Von leichten Wanderstrecken, die zumeist eben verlaufen und perfekt für Einsteiger sind, bis hin zu Gipfelbesteigungen über dem Bereich von 4.500 Metern sind in der Schweiz keine Grenzen gesetzt. Welche Art von Wanderurlaub du dir zutrauen kannst, solltest du hierbei entsprechend deines Fitnesslevels und deiner bisherigen Erfahrung entscheiden. Die ideale Zeit für einen Wanderurlaub in der Schweiz ist die relativ lange Sommersaison, die im April beginnt und bis in den Oktober andauert. Grundsätzlich ist die Gegend um den Vierwaldstätter See, das Berner Oberland, die Kantone Wallis und Graubünden sowie das Tessin das richtige Ziel, wenn du dich aktiv im Urlaub betätigen möchtest. In der Schweiz kannst du den Genuss der atemberaubenden Naturkulisse hervorragend mit Kultur, Nachtleben und Shopping kombinieren.

Um eine solche Mischung im Wanderurlaub in der Schweiz zu erleben, ist das Berner Oberland ein gutes Ziel. Mit dem Mönch, dem knapp 4.000 Meter hohen Eiger und dem 4.274 Meter hohen Finsteraarhorn ist der sportliche Anspruch sowie der Genuss für das Auge garantiert. Durch Seen wie den Thunersee oder den Brienzersee lassen sich deine Wanderungen in den Sommermonaten mit erfrischenden Badepausen kombinieren und Orte wie Grindelwald oder Bern laden zum Bummeln ein. Wenn du einmal in Grindelwald bist, kannst du von dort aus mit einer Zahnradbahn auf 3.500 Meter Höhe fahren. Dort befindet sich eine weitere Sehenswürdigkeit: Der höchstgelegene Bahnhof in ganz Europa. Zusätzlich ist die Aussicht zum 22 Kilometer langen Aletschgletscher legendär. Sehr empfehlenswert ist in dieser Region auch die Wanderung auf dem sechs Kilometer messenden Eiger-Trail, der unterhalb der Eiger-Nordwand entlangführt.

Suchst du nach Wanderungen, die das Matterhorn im Fokus haben, bist du im Kanton Wallis richtig. Eine Tourenvariante ist der Matterhorn Glacier Trail, der als mittelschwer eingestuft wird und dich der vereisten Bergwelt sehr nahebringt. Eine weitere Route führt über die Riffelalp, den Findelgletscher, Stellisee sowie die Blauherd-Alp und kann in beide Richtungen bewältigt werden.

Doch nicht nur in der alpinen Bergwelt lässt es sich in der Schweiz wunderbar wandern, sondern auch im nahen Frankreich gelegenen Jura-Gebirge. Ein idealer Ausgangspunkt ist dabei die Gemeinde Noiraigue, die Beginn und Ende eines herrlichen Rundwanderweges darstellt. Auf diesem erwarten dich heimische Tiere wie Raubvögel und sogar Steinböcke und ein erstklassiges Naturwunder: Das 160 Meter steile Amphitheater Creux du Van.

Auch wenn die Schweiz für ihre hohen Lebenshaltungs- und Nebenkosten bekannt ist, eignet sie sich sehr gut für einen Wanderurlaub innerhalb Europas. Unabhängig von deinem Fitnesslevel kannst du die Schweiz bereisen und zu schönen Touren aufbrechen. Sie bietet dir mit ihren unterschiedlichen Kantonen unzählige Möglichkeiten an Wanderwegen, die du letztlich passend zugeschnitten auf deine Erfahrung und Kondition auswählen kannst.

Schweiz

Südtirol in Italien

Südtirol ist nicht nur wegen seines tollen Weines bekannt, sondern auch wegen seiner landschaftlichen Schönheit und der üppigen Natur. Durch die Lage in Italien zieht Südtirol mit über 300 Sonnentagen pro Jahr viele Urlauber an, die hauptsächlich zum Wandern, für Radreisen oder sonstigen Aktivurlaub anreisen. Auf unglaublichen 17.000 Kilometern findest du Wald- und Wanderwege, wodurch du große Entscheidungsfreiheit und Flexibilität vor Ort genießt und deinen Wanderurlaub nach Lust und Laune gestalten kannst.

Südtirol hat keine perfekte Reisezeit für eine Wanderreise, denn das ist das ganze Jahr über möglich und abhängig davon, wie bequem oder herausfordernd du deinen Urlaub gerne hättest. Die Bergwelt ist im Sommer genauso attraktiv wie im Winter, wenn die Bedingungen durch Schnee und Eis zusätzlich erschwert sind. Wer sich fitnesstechnisch weiterentwickeln will, wird den Winter bevorzugen. Sanftere Touren sind im Frühling und Sommer, oft auch bis in den Herbst hinein ideal. Ein weiterer Pluspunkt für Südtirol ist die Beschaffenheit und Vielfältigkeit der Wanderwege. Dadurch kannst du als ungeübter Wanderer genauso gut Südtirol zu Fuß erkunden wie ambitionierte Wanderurlauber und Familien mit Kindern. Für Letztere eignen sich besonders die Wanderwege, welche auf ehemaligen Wasserwegen entlangführen. Diese findest du vor allem im Vinschgau und kannst sie hervorragend mit kleinen Kindern laufen. Sehr schön für wandernde Familien sind auch Almwanderungen, bei denen ihr unterwegs immer wieder auf bewirtschaftete Hütten trefft, einkehren könnt oder sogar eine Zwischenübernachtung einlegt. Große Almen sind die Seiser Alm, das Rittner Hochplateau sowie die Plätzwiese. Südtirol ist auch voll von Themenwegen, die perfekt für Wanderungen mit Kindern sind, weil sie spielerisch Wissen vermitteln und ihnen ihr Urlaubsziel ganz einfach näherbringen.

Weitere ruhig verlaufende Routen führen durch das Frühlingstal bei Montiggl, um den Prager Wildsee herum oder auch mitten durch Meran, dessen Altstadt einen Besuch auch sehr lohnt.

Wenn du nach größeren Herausforderungen suchst und bereits oft gewandert und in entsprechender Kondition bist, sind die rund 350 Dreitausender genau das Richtige für dich. Die Klettersteige in den Dolomiten versprechen puren Nervenkitzel und auch die Wanderung auf den Berg Similaun ist dann eine ideale Tour. Südtirol ist auch das perfekte Ziel für deinen Wanderurlaub, um ein wenig Kultur darin zu integrieren. Es gibt rund 800 Burgen und Schlösser, die du mit deinen Wanderrouten kombinieren kannst. Sieben Naturparks ermöglichen das naturnahe Erleben und der Fernwanderweg E5 ist deine Wanderstrecke, wenn du nicht an eine Unterkunft gebunden sein möchtest, sondern gerne jeden Tag woanders übernachten willst. Die Kulinarik kommt in Südtirol ohnehin nicht zu kurz, denn die Gegend lebt von ihren Weinen, Käse der Bergbauern und der hausgemachten Wurst wie dem Südtiroler Schinken. Deine Wanderung wird dadurch garantiert auch genussvoll, wenn du dich tagsüber herausforderst und erst am Abend ein wenig entspannst.

Lass dich von der italienischen Region mit ihrer großartigen Bergwelt, dem mediterran angehauchten Essen und den vielseitigen Wandermöglichkeiten verzaubern, wenn du einen unvergesslichen aktiven Urlaub erleben willst.

Südtirol in Italien

Österreich

Ein Land darf auf der Liste der besten europäischen Länder für einen Wanderurlaub unter keinen Umständen fehlen: Österreich! Jedes der insgesamt neun Bundesländer eignet sich auf seine eigene Art und Weise für einen aktiven Urlaub. Eines haben sie alle gemeinsam: Die Garantie, dass du beim Wandern in Österreich deine inneren Akkus wieder aufladen wirst. Schon bei deiner Ankunft wirst du die frische und saubere Bergluft bemerken, die dir sofort einen Energiekick gibt.

Im Bundesland Tirol wartet das Zillertal mit seinen Sommerbergbahnen, idyllischen Wanderwegen und einem großen touristischen Angebot auf dich. Ähnlich verhält es sich in Serfaus-Fiss-Ladis, wo es hauptsächlich Familien zum Wandern hin verschlägt. Wenn du mit deiner Familie und Kindern nach Österreich reist, empfiehlt sich auch der Erlebnisweg Schlickeralm, den ihr sowohl geführt als auch auf eigene Faust laufen könnt. Er bespaßt die ganze Familie, denn er beinhaltet einen Naturlehrpfad, einen Barfußweg, Seilrutschen und Hängebrücken sowie die Aussicht auf einen traumhaften See inmitten der Bergwelt.

Zwei einzigartige Sehenswürdigkeiten kannst du mit einem Wanderurlaub in Tirol verbinden – das Ötzidorf sowie den Stuibenfall, den größten Wasserfall des Bundeslandes.

Gemütliche Wanderwege entlang toller Bergseen, saftiger Almen und blühender Wiesen sind dein persönlicher Traum vom Wanderglück in Österreich? Dann solltest du dich auf die Steiermark als Ziel für deinen Wanderurlaub fokussieren. Die wunderschöne Natur begeistert grundsätzlich jeden und neben den ruhig verlaufenden Wanderstrecken gibt es auch herausfordernde Routen – wenn auch verhältnismäßig weniger als in anderen Teilen von Österreich.

Kärnten hingegen ist ideal, wenn du gerne eine lange Route wandern möchtest, denn dort beginnt der 750 Kilometer lange Alpe-Adria-Trail, der dich bis zum Meer führt. Unterwegs findest du ausreichend Berghütten, in denen du nach deinen Tagesetappen übernachten kannst sowie schöne klare Bergseen, die in den Sommermonaten zu einem Badestop einladen.

Oberösterreich und Niederösterreich zeichnen sich durch zahlreiche längere Wanderwege aus, die toll sind, wenn du nicht nur von einem Standort zu den Touren aufbrechen willst. Der Berge-Seen-Trail in Oberösterreich hat beispielsweise 20 empfohlene Tagesetappen, die jedoch nicht durchgehend für Anfänger geeignet sind. Zählst du dich noch dazu, solltest du dir nur einzelne Abschnitte heraussuchen und deine Wanderungen im Anschluss auf anderen Routen fortsetzen.

Im Burgenland ist es perfekt, wenn du gerade erst mit dem Wandern begonnen hast und deine körperliche Fitness nicht allzu ausgeprägt ist. Rund um den Neusiedler See verlaufen angenehme Wege ohne große Anstrengung und viele beschilderte Wanderwege führen lediglich über sanfte Hügel und Wiesen. Im Süden des Burgenlandes ist die Weinstraßenwanderung ein toller Tipp – nach der Weinernte findest du dort entlang auch einige Verkostungsstände, deren Wein dir den Weg versüßen wird. Gemütlich und entspannt geht es in diesem Bereich Österreichs zu, sodass du weder eine umfangreiche Ausrüstung noch Vorkenntnisse brauchst, um einen schönen Wanderurlaub zu erleben.

Um deinen Wanderurlaub mit den kulturellen Höhepunkten österreichischer Städte zu verbinden, bist du in der Landeshauptstadt Wien oder dem nicht weniger beeindruckenden Salzburg perfekt aufgehoben. Beide haben in ihrem nahen Umkreis zahlreiche Wanderwege, sodass du Wander- und Städtetrip harmonisch miteinander kombinieren kannst.

Wie du siehst, gibt es in Österreich keine Region, die nicht ideal für einen Wanderurlaub wäre. Zusätzlich ist die Anreise durch die Lage in Mitteleuropa unkompliziert und auf verschiedenen Wegen möglich. Die beste Reisezeit für einen Wanderurlaub in Österreich liegt zwischen Mai und September, wobei es im alpinen Bergland erst im August richtig angenehm wird. Die flacheren Regionen sind jedoch schon ab dem späten Frühjahr empfehlenswert, falls du auf das Baden in den Seen verzichten kannst. Soll diese Erfrischung mit eingeplant werden, weiche auf die Hochsommermonate Juni, Juli und August aus – das glasklare Wasser ist sonst noch zu kalt.

Österreich

Die beliebtesten & schönsten Wandertouren für den Wanderurlaub

Der Jakobsweg in Spanien

Nicht nur ein beliebter, sondern auch sehr bekannter Wanderweg verläuft durch Nordspanien und ist zumindest in aller Munde, seit Hape Kerkeling ihn gelaufen ist: Der Camino de Santiago oder auch Jakobsweg genannt. Auf einer Strecke von 800 Kilometern erstreckt er sich und hat dabei zwar einige Berge der Pyrenäen inkludiert, ansonsten aber keine großen Anstrengungen in Form von Anstiegen oder Kletterpartien. Solltest du diesen Pilgerweg im Rahmen eines Wanderurlaubs komplett laufen wollen, sind rund sechs Wochen Zeit einzuplanen. Selbstverständlich kannst du auch nur Teilabschnitte wandern oder den ganzen Weg in verschiedene Urlaube einteilen. Am schönsten spielt das Wetter von April bis Mitte Juni oder ab Mitte September bis Mitte November mit. Dann ist es nicht zu heiß und dennoch haben sowohl die Beherbergungsbetriebe als auch die gastronomischen Einrichtungen entlang des Weges geöffnet. Um etwa 20 bis 25 Kilometer pro Tag zu schaffen, solltest du ein wenig Kondition haben und bei eventuellen Mitreisenden sichergehen, dass ihr dasselbe Tempo an den Tag legt sowie sich eure Vorstellungen von der ganzen Reise weitestgehend decken. Viele wandern den Jakobsweg auch allein, um in Ruhe ihre Akkus aufzuladen, die Gedanken ziehen zu lassen und wieder behutsam zu sich selbst zu finden. Wenn du Spanien mit dem Flugzeug oder Auto erreicht hast, kannst du mit maximal 30 Euro pro Tag wunderbar auskommen. Die sehr einfachen Unterkünfte sind günstig sowie flexibel buchbar und in den Dörfern und Städten entlang des Weges werden immer wieder Pilgermenüs angeboten, bei denen es dir an nichts fehlt.

Das wichtigste Dokument deiner Wanderung wird der Pilgerausweis, den du dir in jeder Unterkunft oder Gaststätte abstempeln lassen kannst. Ist dieser voll, kannst du ihn an deinem letzten Ort, dem berühmtem Santiago de Compostela, gegen deine offizielle Pilgerurkunde eintauschen. Mindestens 100 Kilometer musst du zu Fuß bewältigt haben, um das Dokument für diese einmalige Erfahrung ausgehändigt zu bekommen. Auch wenn der Jakobsweg als Pilgerweg gehandhabt wird, empfiehlt er sich zum Herantasten an das Wandern in anderen europäischen Ländern als dem eigenen und zum Austesten deiner eigenen Belastbarkeit und Kondition.

Jakobsweg

Berliner Höhenweg im Zillertal in Österreich

Der Berliner Höhenweg ist eine beliebte Wanderroute im österreichischen Zillertal, die du dir nur vornehmen solltest, wenn du fit und geübt bist. Der Wanderweg gilt als anspruchsvoll, weil er etappenweise sehr herausfordernd ist und außerdem etwa 6.600 Höhenmeter überwindet. Du kannst den Weg in Finkenberg beginnen und beendest ihn in Mayrhofen, wobei er in beide Richtungen gewandert werden kann. Etwa 85 Kilometer Länge misst die gesamte Tour, für die du etwas mehr als eine Woche einplanen solltest. Auch die Wanderung einzelner Abschnitte ist möglich, weil es bei jeder Berghütte an den Etappenzielen Wege gibt, die dich hinunter in das Tal führen. Wenn du anderweitig abkürzen willst oder musst, kannst du den Berliner Höhenweg am Schlegeisspeicher anstatt in Finkenberg beginnen und so zwei Tagestouren einsparen. Die vorgesehene Strecke von Finkenberg zur Gamshütte, die am ersten Tag gelaufen wird, ist nicht sonderlich attraktiv und jede zum Friesenberghaus am Folgetag ist mit neun Kilometern relativ lang.

Das Ziel dieser mehrtägigen Wanderung von Hütte zu Hütte ist die größte Alpenvereinshütte in Tirol: Die Berliner Hütte. Sie steht unter Denkmalschutz und wird dich durch ihre prunkvolle Einrichtung mit Kronleuchtern, hohen Räumen und schmuckvoller Dekoration begeistern.

Wenn du den Berliner Höhenweg in deinem Wanderurlaub laufen willst, solltest du stets die Witterungsbedingungen im Auge behalten sowie lokale Wetterberichte verfolgen. Stehen große Niederschläge mit Nebel und damit verbundenen Sichteinschränkungen bevor, so verweile lieber eine weitere Nacht in der aktuellen Berghütte und setze die Wanderung erst am nächsten Tag fort. Der Weg hält grandiose Aussichten für dich bereit, erfordert aber auch deine volle Konzentration und einiges an Geschick. Nicht nur wegen der körperlichen Fitness, sondern auch aufgrund der notwendigen Umsicht, wird der Weg nur für erfahrene Wanderer empfohlen. Wer dies richtig einschätzt, wird mit tollen Panoramen über die Zillertaler Alpen, uriger Gemütlichkeit in den Hütten entlang des Weges sowie unvergesslichen Eindrücken vom Berliner Höhenweg zurückkehren.

Berliner Höhenweg

Zagoria Trek in Griechenland

Im Norden von Griechenland, wo das Klima feuchter und die Landschaft wesentlich grüner ist als im Rest des Landes, verläuft in der Nähe der Grenze zu Albanien der Wanderweg Zagoria Trek. Er ist in rund einer Woche machbar, wobei du die An- und Abreise noch hinzurechnen solltest. Diese erfolgt mit einem Flug nach Thessaloniki, von wo aus du mit zwei verschiedenen Bussen bis nach Ioannina fährst. Der Zagoria Trek beginnt dort noch nicht, ein Fußweg bis nach Klidhonia ist erforderlich. Der Zagoria Trek startet in Klidhonia, wobei der direkte Einstieg ein wenig schwer zu finden ist. Gutes Kartenmaterial kann hier genauso helfen wie das Befragen anderer Wanderer. Vorbei an Quellen, dem Drachensee, zahlreichen Aussichtspunkten mit großartigen Panoramen und durch die tiefste Schlucht weltweit, die Vikos-Schlucht, führt dich der Trek bis nach Monodhendhri, von wo aus du dieselbe Strecke schließlich wieder zurückläufst.

Landschaftlich führt dich der Weg durch wilde Täler mit großartigen Bergen, die teilweise 2.500 Meter hoch sind. Niedliche Dörfer wechseln sich mit kulturellen Höhepunkten wie urigen Klöstern ab und alles zusammen ergibt ein malerisches Bild von einem bislang unbekannten Griechenland. Der Trekkingpfad ist gut befestigt, aber streckenweise anspruchsvoll und somit auch nicht unbedingt für Anfänger ideal. Die perfekte Reisezeit, um deinen Wanderurlaub auf dem Zagoria Trek zu verbringen, liegt zwischen Mai und Oktober. Dann sind die Temperaturen angenehm und dennoch nicht zu heiß und du hast kaum unangenehme Wetterüberraschungen zu erwarten. Um entlang des Weges zu übernachten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du findest ausreichend Pensionen und Hotels, welche du jedoch im Voraus reservieren solltest. Der Weg wird auch von vielen Einheimischen besucht, sodass die buchbaren Unterkünfte häufig ausgebucht sind, wenn du spontan dort schlafen möchtest. Die zweite Möglichkeit besteht in der Mitnahme eines Zeltes, das du einfach am Wegesrand aufschlagen und darin übernachten kannst.

Watzmann-Überschreitung in Deutschland

Wenn du bereits über viel alpine Erfahrung, eine sehr gute körperliche Fitness und gute Kletterfähigkeiten verfügst, ist die Watzmann-Überschreitung die perfekte Herausforderung für dich. Der dritthöchste Berg in Deutschland lockt mit exklusiven Fernsichten und der Wanderung über die drei Gipfel seines Hauptkammes. Du solltest die Watzmann-Überschreitung nur angehen, wenn die Wettervoraussichten wirklich gut sind. Nebel sowie starke Niederschläge können zur Lebensbedrohung werden und sind unbedingt zu vermeiden. Die Route kannst du hervorragend mit weiteren Stopps in Deutschland verbinden, da die Überschreitung selbst nicht mehr als zwei Tage Zeit in Anspruch nimmt.

Start der Tour ist am Parkplatz der Wimbachhütte, von der aus du zunächst zum Watzmannhaus wanderst. Diese Distanz ist auch für weniger geübte Wanderer ideal, die dennoch dem Berg nahekommen wollen. Bis zum Watzmannhaus ist der Weg zwar nicht total leicht, aber machbar genug, um ohne Bergsteigerkenntnisse das Ziel zu erreichen. Erst unmittelbar danach wird deutlich, warum die Überschreitung nur von Erfahrenen in Angriff genommen werden sollte. Steile Felswände, viel loses Geröll, Abhänge und rutschige Partien erwarten dich und erfordern nicht nur absolutes Körpergefühl, sondern auch Schwindelfreiheit. Die Überquerung des Kammes mit den Gipfeln von Südspitze, Hocheck und Mittelspitze ist ein unvergessliches Erlebnis, bei dem du jedoch dauerhaft konzentriert sein solltest. Besonders der Abstieg hält einige Tücken bereit und speziell Steinschläge sind dabei eine Gefahrenquelle. Verzichte für die Watzmann-Überschreitung keinesfalls auf die Mitnahme eines Helms und Kletterausrüstung. Auch die Verpflegung sollte bedacht werden, damit sie für die Gesamtlänge der Tour ausreichend ist. Wenn du sehr geübt und fit bist, schaffst du die Watzmann-Überquerung möglicherweise auch an einem Tag mit 14 bis 16 Stunden Laufzeit. Rein körperlich wäre das unter den genannten Bedingungen zu schaffen, jedoch geht dann völlig der Genuss an der beeindruckenden Landschaft verloren. Kalkuliere deshalb besser mit zwei Tagen und gehe die Strecke bewusst und konzentriert, damit du auch die Schönheit und imposanten Bergkulissen als wunderschöne Erinnerung abspeichern kannst.

Watzmann-Überschreitung

Le Tour du Mont Blanc in Frankreich, Italien und der Schweiz

Die Wanderung um das Mont Blanc-Massiv zählt zu den beliebtesten Wanderungen im europäischen Raum. Am besten geeignet sind dafür die Monate Juli und August. Abseits dieser Zeit ist der Schnee oftmals zu unvorhersehbar und hoch, um die Route entspannt wandern zu können. Die milden Temperaturen im Hochsommer bilden die ideale Grundlage für die Le Tour du Mont Blanc. Der Wanderweg führt dich durch die Schweiz, Frankreich sowie Italien. Als Startpunkt empfehlen sich Courmayeur in Italien oder Chamonix in Frankreich. Letzteres erreichst du sowohl mit dem eigenen PKW als auch mit Fernbusverbindungen oder der Bahn sowie einem Flug. Wähle Genf und buche dir im Voraus einen Transfer, der dich in die rund 100 Kilometer entfernte Stadt bringt, wo die Wanderung beginnt.

Grundsätzlich ist die 170 Kilometer lange Route von jedem Wanderer begehbar – du benötigst dafür weder eine spezielle Ausrüstung noch immense Bergkenntnisse. Körperliche Fitness wäre von Vorteil, jedoch genügt es, dich im Voraus über mehrere Monate einfach beweglicher zu halten und sportliche Aktivitäten vermehrt in deinen Alltag zu integrieren. Zwischen sieben und elf Tagen dauert die Tour normalerweise. Wenn du deine Etappen kleiner gestalten möchtest und dadurch länger benötigst, ist das problemlos möglich. Entlang der Tour du Mont Blanc stehen dir Berghütten mit Privatzimmern oder Schlafsälen als Unterkunft zur Verfügung. Sie bieten Halbpension an, sodass du zum Start und Ende des Tages bestens versorgt bist. Dadurch kannst du dein Mitnahmegepäck schmälern, was deinem Rücken gut tun wird. Die Wanderung lässt sich sehr gut auf eigene Faust laufen, da alles gut ausgeschildert ist. Du genießt bei dieser Wanderung unglaubliche Aussichten auf den facettenreichen Mont Blanc und kannst ihn von allen Seiten betrachten, weil die Route dich rundherum führt. Seine schroffen Felsen, Schneemassen und Gletscher werden dich zum Staunen bringen, während die Orte entlang des Weges einen unterschiedlichen Charakter aufweisen, denn sie liegen schließlich in drei verschiedenen Ländern.

Mont Blanc

Dolomiten Höhenwanderweg 1 in Italien

Den Dolomiten Höhenwanderweg 1 in Italien kannst du auch mit wenig Vorerfahrung wandern und wirst eine unglaublich schöne Zeit in der malerischen Bergwelt erleben. Südtirol sprudelt vor schönen Kulissen förmlich über: Karge Felsen wechseln sich mit ruhigen und in allen Blautönen schimmernden Bergseen ab, während kleine Bächlein langsam und leise über Steine in den verschiedensten Farben fließen. Das kontrastreiche Naturschauspiel macht den Höhenwanderweg zu einem perfekten Ziel für eine genussvolle Wanderung ohne große Anstrengungen. Es erwarten dich breite, gut ausgebaute sowie beschilderte Wege, die du je nach körperlicher Fitness durch Klettersteige ausdehnen kannst, aber nicht musst. Der Fernwanderweg ist auf herkömmlichen Wegen machbar und es besteht zudem keine akute Absturzgefahr.

Je nachdem für welche konkrete Route du dich entscheidest, hat der Wanderweg eine Länge von 120 bis 150 Kilometern. Du solltest etwas mehr als eine Woche dafür einplanen und dir im Voraus überlegen, ob du in den komfortablen Hütten entlang der Route übernachten möchtest. Wenn dem so ist, solltest du rund drei Monate im Voraus reservieren und deine Tagesetappen entsprechend sorgfältig planen. Alternativ dazu kannst du auch in einem Zelt übernachten. Camping ist in den Dolomiten theoretisch verboten, jedoch reagiert man allgemeinhin erst, wenn der Aufenthalt an einem Ort mehr als 24 Stunden in Anspruch nimmt. Die reine Übernachtung für die Dauer einer normalen Nacht fällt nicht in diesen Zeitraum, mag aber dennoch eine Grauzone sein – um den sicheren Weg zu wählen, entscheide dich für die gemütlichen Hütten. Die optimale Zeit für den Dolomiten Höhenwanderweg 1 liegt zwischen Juli und September, weil die Pässe in diesen Monaten schneefrei sind und die Sonne für viele Stunden angenehm warm vom Himmel lacht. Zudem haben dann alle Hütten am Weg geöffnet und du ersparst dir die Mitnahme von Tagesverpflegungen. Starte am besten direkt immer morgens zu deiner Tagesetappe, weil es in den Dolomiten am Nachmittag häufig Wärmegewitter gibt. Diese sind nicht nur aufgrund der Blitze gefährlich, sondern auch wegen der starken Regenmassen, die dann oft niedergehen. Innerhalb kürzester Zeit können sich die Passstraßen dann in rauschende Bäche verwandeln. Beachtest du diese kleinen Aspekte, steht einer traumhaften Wanderung in den Dolomiten nichts im Wege.

Südtirol

Kungsleden in Schweden

Der längste Fernwanderweg in Schweden heißt übersetzt “Königspfad” hat eine Gesamtlänge von knapp 475 Kilometern, für die du rund einen Monat Zeit benötigen würdest. Glücklicherweise ist dieser wunderschöne Wanderweg jedoch in Etappen eingeteilt, die du in Abhängigkeit von deinem Kosten- und Zeitbudget bewandern kannst. Empfehlenswert ist, für eine einwöchige Wanderung in Abisko zu starten und entweder in Nikkaluokta zu enden oder die Route passend zu deiner Reisezeit weiter fortzusetzen. Dieser Abschnitt erfreut sich großer Beliebtheit, weil er landschaftlich äußerst reizvoll ist und sogar an den höchsten Gipfeln des Landes entlangführt. Du kannst den Kungsleden auch als Anfänger wandern. Er eignet sich außerdem als Ziel für deinen Wanderurlaub mit der Familie, denn die Wanderwege verlaufen größtenteils ohne Anstiege im flachen Terrain, sind ausreichend bewirtschaftet und alles ist sehr gepflegt sowie gut ausgeschildert. Du erkennst den richtigen Weg an roten Punkten, die sich immer wieder entlang der Strecke finden lassen. Der genannte Teilabschnitt umfasst eine Länge von 105 Kilometern und ist in rund einer Woche mit etwa fünf Tagesetappen zu bewältigen. Ideal ist eine Reisezeit zwischen Juli und September, wobei ein Set vollständiger Regenkleidung dennoch nicht in deinem Wandergepäck fehlen sollte. Es ist häufig nass auf dem Königspfad, sodass wasserfeste Kleidung ein Muss darstellt, um die Wanderung zu genießen. Entlang des Wanderweges finden sich im Abstand von bis zu maximal 20 Kilometern gut ausgestattete Schutzhütten, in denen du nicht nur übernachten, sondern auch Proviant kaufen kannst. Die nötige Ausstattung für die Nacht wird dort ebenfalls verliehen, sofern du keinen Schlafsack oder Zelt mitführst.

Der Kungsleden in Schweden gehört zurecht zu den beliebtesten Wandertouren in Europa, weil er sich durch große Weiten, dichte Wälder, viele Seen, Bächlein und tolle Rastplätze auszeichnet sowie für jede körperliche Verfassung geeignet ist.

Kungsleden

Besseggen in Norwegen

Während die meisten Menschen Norwegen eher als Anglerdestination im Kopf haben, hat das Land auch eine der eindrucksvollsten Routen Europas zu bieten: Die Besseggen Wanderung. Sie ist lediglich 15 Kilometer lang und in rund neun Stunden zu schaffen, erfordert jedoch ein wenig körperliche Anstrengung, sodass du zu jeder Jahreszeit ein wenig ins Schwitzen kommst. Die gigantischen Ausblicke, die dich auf der Tour erwarten, entschädigen jedoch für alle Mühen. Du solltest die Wanderung nicht mit kleineren Kindern antreten und selbst auch trittsicher sein, da Geröll jeder Größe auf den Wegen wartet und das Gehen mitunter etwas zäh gestaltet.

Für den Start der Besseggen Wanderung empfiehlt sich der Nationalpark Jotunheimen, von dessen Parkplatz dich ein Bus zum zwei Kilometer entfernten Bootsanleger bringt. Für die Route musst du auf einem Teil der Strecke nämlich einen See überqueren, während du den zweiten Teil zu Fuß zurücklegst und dadurch wieder am Busparkplatz herauskommst. Nachdem du dein Bootsticket vorab im Internet oder vor Ort gekauft hast und es dich an der Memurubu-Hütte abgesetzt hast, beginnt die eigentliche Wanderstrecke. Gleich zu Beginn steigt sie ziemlich an, belohnt dich jedoch mit den riesigen Ausläufern eines Gletschers, die dich staunend pausieren lassen werden. Relativ anstrengend geht es weiter, bis du den finalen Berggrat erreichst, an dem sich zwei Seen mit einem eindrucksvollen Farbspiel gegenüberliegen: Der große, milchig-türkise See Gjende und der kleine dunkelblaue See Bessvatnet. Hier liegt der Höhepunkt der Wanderung, an dem du dich kaum sattsehen kannst. Gönne dir unbedingt eine Pause und lass dieses großartige Panorama zu deinen Füßen auf dich wirken. Solche Momente sind es, für die sich die gut neun Stunden Fußweg und jegliche Schweißperlen im Gesicht lohnen – das Wanderglück kann an dieser Stelle kaum größer sein und das Herz eines jeden Naturliebhabers schlägt schneller.

Besseggen

Auf welche Arten kannst du deinen Wanderurlaub ausgestalten?

Nicht jeder, der gerne wandert, geht auf dieselbe Art und Weise wandern. Es gibt viele Möglichkeiten, einen Wanderurlaub auszugestalten, sodass es für deine eigenen Wünsche und Vorstellungen ideal passt.

Familienwanderungen

Während die einen bevorzugt alleine oder maximal zu zweit wandern, gehen Familien mit aktiven Kindern auch gerne auf Familienwanderungen. Was liegt da näher, als den bevorstehenden Urlaub mit dem gemeinsamen Hobby zu verbinden? Familienwanderungen stehen für das Gefühl von Zusammengehörigkeit, Teamgeist und dem spielerischen Erleben der Natur. Es kann total gemütlich sein, an urigen Rastplätzen im Freien die mitgebrachten Dinge zu naschen und am Abend hundemüde in die Betten zu fallen, weil alle zusammen Muskelkater haben und sich auf den nächsten Tag freuen. Passende Hotels, die sich auf wandernde Familien eingestellt haben, gibt es überall in Europa und auch Selbstversorger kommen auf den gut ausgebauten und teils bewirtschafteten Wanderwegen voll auf ihre Kosten.

Genusswanderungen

Genusswanderungen sind eine weitere Form des Wanderns, bei der die Freude an der Natur, die Lust an der Bewegung sowie die Gaumenfreuden der kulinarischen Highlights in der Wanderregion im Fokus stehen. Regionale Bierbrauereien, Käsereien und Wurstfabriken können dabei genauso in die Wanderung eingebunden werden wie der Besuch lokaler Hofläden, besonderer Restaurants oder die Weinprobe beim Biowinzer.

Sternwanderungen

Wanderurlaube können von einem festen Standort aus unternommen werden, sodass du jeden Tag eine neue Route wählst, die am Ende immer wieder zu deiner Unterkunft führt. Eine solche Sternwanderung ist dann empfehlenswert, wenn du dein Gepäck nicht mit dir tragen möchtest und den Komfort von ein- und demselben Zimmer schätzt. Zusätzlich kannst du die gewählte Region dann wirklich intensiv erkunden und kennenlernen oder auch problemlos einen Tag Pause einlegen, weil du keine Folgereservierung verschieben musst.

Mehrtageswanderungen

Dem gegenüber stehen Mehrtagestouren, die eine weitere Variante des Wanderurlaubs darstellen. Sie umfassen längere (Fern-)Wanderwege, die aufgrund ihrer Ausdehnung in Tagesetappen eingeteilt sind und sich nicht am Stück bewältigen lassen. Die einzelnen Tagestouren kannst du dir entweder selbst frei einteilen oder dich von Anregungen aus Wanderführern inspirieren lassen. Beachten solltest du bei deiner Planung, dass nach der jeweiligen Etappe immer eine Möglichkeit der Unterkunft zur Verfügung steht. Gegebenenfalls ist es ratsam, diese auch im Voraus zu reservieren – besonders bei hochfrequentierten Wanderwegen oder innerhalb beliebter Reisezeiten. Mehrtagestouren bieten dir den Vorteil, während deines Wanderurlaubs verschiedene Regionen zu sehen und auch die unterschiedlichen Städte, Dörfer und Sehenswürdigkeiten entlang der Route besuchen zu können.

Winterwanderungen

Nicht nur bei angenehm milden Temperaturen, sondern auch im kalten Winter können Wanderungen eine wahre Freude sein. Winterwanderungen werden in allen Regionen und Ländern angeboten, die für ihre Schneesicherheit bekannt sind. Durch die weiße Winterlandschaft zu stapfen und dabei die unglaubliche Stille der Natur zu erleben, kann sehr einprägsam sein. Gebiete mit Tiefschnee werden mithilfe von Schneeschuhen bewandert, die dafür sorgen, dass du durch die großflächigere Verteilung deines Eigengewichtes nicht stark einsinkst und somit schneller vorankommst.

Bergwandern, Pilgerwanderungen und Fernwandern

Weitere Formen des Wanderurlaubs können in extremere Richtungen gehen und sich im Bergwandern, Pilgern oder Fernwanderungen ausgestalten. Für alle drei Arten benötigst du eine gute Fitness, ein wenig Belastbarkeit sowie beim Bergwandern auch häufig eine spezielle Ausrüstung zur Sicherung und besseren Fortbewegung. Während Bergwandertouren nur von erfahrenen Wanderern unternommen werden sollten, können Fernstrecken und Pilgerwanderungen auch schon von Anfängern gelaufen werden. Sie sollten sich dann ihre Tagesetappen entsprechend ihrer Kondition einteilen und bereit sein, diese anzupassen, falls sie vor Ort feststellen, dass sie mehr Zeit benötigen als sie ursprünglich eingeplant hatten. Da Pilgerwanderungen meist von nur sehr einfachen Unterkünften gezeichnet sind, eignet sich als erster Schritt in diese Richtung eine Fernwanderroute zu laufen. Dort entlang sind die Unterkunftsmöglichkeiten meist weniger spartanisch und du entwickelst ein besseres Gefühl dafür, welche Streckenlänge dir pro Wandertag angenehm ist, ob du Pausentage benötigst oder die Route am Stück innerhalb deiner Urlaubszeit meistern kannst.

Speed Hiking

Wenn du sportlich sehr aktiv bist, kannst du dich auch im Speed Hiking probieren. Übst du dies in deinem Wanderurlaub aus, empfiehlt sich eine Unterkunft, in der du dein Gepäck lassen und nicht mitschleppen musst. Beim Speed Hiking legst du anspruchsvolle Wanderwege in möglichst hoher Geschwindigkeit zurück, um deine Fitness zu steigern, Kondition aufzubauen und deine Fähigkeiten zu trainieren. Um besser vorwärtszukommen, können Wanderstöcke eine großartige Erleichterung sein. Gutes Schuhwerk ist ebenso unverzichtbar.

Bildungswanderungen und Geocaching

Ganz andersartig und sehr spannend sind die Wandervarianten der Bildungswanderung und des Geocachings. Sie begeistern vor allem Familien mit Kindern sowie naturverbundene Menschen, die neben der körperlichen Betätigung ein weiteres sinnvolles Ziel mit dem Wandern verbinden möchten. Während du beim Geocaching kleine Verstecke mithilfe eines GPS suchst und darin kleine Geschenke findest sowie selbst welche dazu packst, kannst du im Rahmen einer Bildungswanderung viel über die bewanderte Gegend lernen. Naturkundeführer bieten Wanderungen an und zeigen dir die heimischen Nutzpflanzen, Eigenheiten bestimmter Waldgebiete sowie die Verwendung von Heilkräutern. Dadurch wird deine Wanderung zur Unterrichtsstunde im Freien.

Unterkunftsmöglichkeiten für einen Wanderurlaub

Um deinen Wanderurlaub möglichst angenehm zu gestalten, spielt die richtige Wahl deiner Unterkunft eine entscheidende Rolle. Das Bett sollte bequem und die Verpflegung gut sein, damit du nach einem erfolgreichen Wandertag richtig zufrieden ins Bett fallen kannst.

Pensionen und Wanderhotels

Wanderregionen im südlichen europäischen Raum bieten hauptsächlich Wanderpensionen und -hotels an, wenn es entlang der Wanderwege um eine Unterkunft geht. Wanderst du auf den Kanaren, in Frankreich, Spanien oder auf großflächigen Wandergebieten wie Österreich, sind solche Unterkünfte nicht wegzudenken. Selbstversorgerhütten sind dabei kein großes Thema, weil viele Urlaubsgäste im Anschluss an den aktiven Teil ihres Urlaubs gerne noch für einige Tage zum Entspannen verweilen und dabei den Komfort von Verpflegungsleistung, Spa-Bereich oder einem gewissen Gästeservice genießen möchten. Wanderunterkünfte dieser Art werden oftmals von einheimischen Wanderfans geführt, die dich zu den Touren und empfohlenen Tagesetappen beraten können. Manche Hotels bieten Wanderern auch den Verleih von spezieller Ausrüstung an. Für das Trocknen deiner eigenen Wanderkleidung stehen separate Räumlichkeiten bereit, damit du am nächsten Morgen wieder in frische Klamotten schlüpfen kannst. Wenn du ungern auf eigene Faust losziehen willst, können sie dich als Wanderführer begleiten oder dir einen solchen für deine Tagestouren organisieren. Sie können dir Informationen zu vorhandenen Schutzhütten geben oder dir jeden Morgen verlässlich mitteilen, wie die Wetterprognosen aussehen. In Wanderpensionen und -hotels genießt du durch diesen umfangreichen Service einen sorglosen Urlaub und kannst dich voll und ganz auf die traumhaften Touren konzentrieren.

Bewirtschaftete Berghütten

Besonders auf Fernwanderwegen und bei Mehrtagestouren wirst du häufig bewirtschafteten Berghütten als Unterbringungsvariante begegnen. Wenn die Wahl darauf fällt, achte unbedingt darauf, dass dein Wanderurlaub in die Hauptsaison der jeweiligen Route fällt. Außerhalb dieser haben diese Hütten meist noch nicht geöffnet. Eine vorherige Reservierung kann sehr sinnvoll sein, wobei ein Zeitraum von rund drei Monaten empfehlenswert ist. Durch die Bewirtschaftung musst du dir keine umfangreichen Gedanken um die Verpflegung machen, denn du kannst dort sowohl direkt essen als auch abgepackte Lebensmittel und Snacks für die Tagestouren erwerben. Berghütten entlang deiner Wanderwege bieten dir den Komfort, am Morgen immer direkt am Startpunkt zu sein und auch abends mit kurzen Wegen in den Schlaf zu kommen. Dir fehlt es an nichts und du kommst leicht mit anderen Wanderern ins Gespräch, um dich über die Erlebnisse des Tages oder weitere Planung auszutauschen. Bewirtschaftete Hütten sind in den skandinavischen Ländern und Alpenregionen vielfach vertreten und die Wahrscheinlichkeit für ihr Vorhandensein nimmt zu, je größer die Wanderregion ist.

Selbstversorgerhütten

Selbstversorgerhütten sind auch eine beliebte Unterkunftsvariante auf Wanderungen, erfordern aber ein wenig mehr Planung und Organisation, damit dir der Proviant nicht vorzeitig ausgeht. Häufig sind die Hütten relativ einfach eingerichtet – ein Schlafsack sollte in deinem Gepäck nicht fehlen. Es kann durchaus urig und gemütlich sein, am Abend selbst das Feuer zu entfachen und die müden Beine an ebendiesem zu wärmen, während deine Würstchen am Spieß grillen oder dein Gaskocher die Suppe erhitzt. Selbstversorgerhütten gibt es in jeder Wanderregion Europas, weil sie schon früher errichtet und genutzt wurden. Sie eignen sich für Gegenden, in denen es nicht allzu kalt wird, da sie meistens nicht ausreichend isoliert sind und nur aus Hölzern und Brettern bestehen. Familien mit Kindern nutzen sie gern, um das Gefühl eines echten Abenteuers zu verstärken und die kleinen Wandergeister spielerisch in die Versorgung der Familie mit einzubinden.

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